Bestenlisten

Mit einem Platz auf der Bestenliste werden vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate ausgezeichnet. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jeder Bestenliste hinterlegt.

NEU: Longlist 2/2024, veröffentlicht am 5. April 2024

Bestenlisten

Orchestermusik und Konzerte

Walter Braunfels / Gregor Bühl

Walter Braunfels: Vorspiel aus »Don Gil von den grünen Hosen«, op.35; Divertimento op.42; Serenade op.20, Ariels Gesang op.18. ORF Radio Symphonie Orchester Wien, Gregor Bühl. Capriccio C5429 (Naxos)

Bereits acht CDs hat das Label Capriccio dem Komponisten Walter Braunfels gewidmet, der hochbegabt, in den zwanziger Jahren auch höchst erfolgreich war und später als Halbjude diffamiert und mundtot gemacht wurde. Diese jüngste Produktion mit kleineren, unterschiedlich besetzten Instrumentalwerken weist ihn als Wanderer zwischen den musikalischen Welten aus: Stilvielfalt charakterisiert sein Schaffen. Ein glänzendes Beispiel ist das Divertimento für Radio Orchester von 1929 in kleiner Besetzung mit fünf stilistisch kontrastierenden Sätzen. Gregor Bühl, ein exzellenter Braunfels-Kenner, und das RSO Wien musizieren die fabelhaft orchestrierten Werke klangschön, flexibel und präzise. Für die Jury: Peter Stieber

Orchestermusik und Konzerte

Mozart Momentum 1785

Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzerte KV 466, 467, 482; Klavierquartett KV 478; Fantasie c-moll KV 475; Maurerische Trauermusik KV 477 (479a). Leif Ove Andsnes, Matthew Truscott, Joel Hunter, Frank-Michael Guthmann, Mahler Chamber Orchestra. 2 CDs, Sony Classical 19439742462

Schon der synkopiert drängende Herzschlag, mit dem das Mahler Chamber Orchestra den Bogen über den düsteren Beginn des ersten Satzes von Mozarts d-moll Konzert KV 466 spannt, verweist auf die spieltechnischen Qualitäten dieses Weltspitzenorchesters in punkto Dramatik, Schattierung und Artikulation. An allen Pulten sitzen hellwache, klangsensible Musiker, die im Wechselspiel mit Pianist Leif Ove Andsnes zu kammermusikalischer Hochform auflaufen. Abgesehen von der hörbar virtuosen Spielfreude kommt es im langsamen Satz aus KV 467 auch zu schönen Momenten ineinanderfließenden Atems zwischen Solist und Orchester. Große Mozartliebe! Für die Jury: Jörg Lengersdorf

Open