Jahrespreise

Einmal jährlich trifft sich der Jahresausschuss des PdSK e.V., um zehn Jahrespreise für die besten Produktionen des zurückliegenden Jahres zu bestimmen. Im Jahresausschuss arbeiten zehn Jurorinnen und Juroren aus verschiedenen Fachjurys zusammen. Die Besetzung des Jahresausschusses rotiert. Die Nominierungen für evtl. Jahrespreise obliegen der Gesamtheit aller Jurorinnen und Juroren. Jahrespreise werden im Rahmen öffentlicher Konzertauftritte oder Literaturlesungen (im Bereich Wortkunst) an die Preisträger verliehen. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jedem Preisträgerjahrgang hinterlegt.

Jahrespreise

San Francisco Symphony

Keeping Score, revealing classical music: Mahler – Origins and Legacy, created by Michael Tilson Thomas with the San Francisco Symphony. DVD, SFS media (Avie / Musikwelt)

Die jüngste Edition dieser renommierten Serie ist Gustav Mahler – anlässlich seines 100.Todestages – gewidmet. Wie die voraufgegangenen sieben Folgen (Komponistenporträts) verdankt sie sich der Initiative der San Francisco Symphony und seines vorzüglichen Dirigenten Michael Tilson Thomas. Seit Lenny Bernsteins legendären Fernsehsendungen mit den New Yorker Philharmonikern (Young People’s Concerts – 1958-72) ) kennen wir keine vergleichbare triumphale Einlösung eines bedeutenden künstlerisch-pädagogischen Projekts. Das kalifornische Team um MTT (Michael Tilson Thomas) erklärt und interpretiert das Erbe der klassischen Musik (Beethoven, Berlioz, Schostakowisch, Stravinsky, Charles Ives u.a.) im Rahmen einer landesweiten Mission auf multimedialen Kanälen: im Fernsehen, Radio, Internet, schließlich mit diversen education programs für Schüler, Studenten und Lehrer (vgl. www.keepingscore.org). Es überzeugt durch Begeisterung für seine Aufgabe, spürbar auch im preiswürdigen Porträt Gustav Mahlers, das in filmischer Aufbereitung und mit konzertanten Aufführungen über nahezu vier Stunden den Ursprüngen und dem Vermächtnis des kompositorischen Werkes nachgeht. Für den Jahresausschuss: Lothar Prox

Daniel Sepec

Heinrich Ignaz Franz von Biber: Rosenkranzsonaten. Daniel Sepec, Hille Perl, Lee Santana, Michael Behringer, 2 CDs, Coviello 21008, 4039956210085 (Note 1)

Heinrich Ignaz Franz von Bibers »Rosenkranzsonaten« sind ein vielschichtiges Werk, das in den letzten Jahren zu einer großen Vielfalt ebenso unterschiedlicher wie bedeutender Lesarten geführt hat. Der Geiger Daniel Sepec und die kongeniale Continuogruppe aus Hille Perl, Lee Santana und Michael Behringer fügen dieser Tradition nun nicht bloß eine neue profilierte Interpretationsfacette hinzu: Ihnen gelingt es, gleich eine große Bandbreite von durchaus widerstreitenden Annäherungsmöglichkeiten zu einer neuen Einheit zu verbinden. Das Ergebnis ist eine von großem gemeinsamem Atem getragene Interpretation, in der nicht nur die virtuosen, kammermusikalisch-dialogischen, rhetorisch-bildhaften und meditativ-spirituellen Dimensionen des Werks zu einer perfekten Balance finden, sondern auch der Klang der verwendeten Stainer-Violinen auf jeder Ebene des Satzes sinnlich reflektiert wird. Für den Jahresausschuss: Carsten Niemann

Der Jahrespreis wurde am 19. April 2012 in Stuttgart im Rahmen eines Konzerts beim Festival »Stuttgart Barock« verliehen.

Marc-André Hamelin

12 Études in all the minor keys. Marc-André Hamelin, Klavier. CD, Hyperion CDA 67789 (Codaex)

An zahlreiche überragende, vom Repertoire her oft auch überraschende Leistungen knüpft der kanadische Pianist und Komponist Marc-André Hamelin mit einer Publikation an, die ihn nicht nur als Virtuosen, sondern auch als raffinierten Bearbeiter und einfallsreichen Komponisten zeigt. Im »Liszt-Jahr 2011« erinnert er mit seinen »12 Études in all the minor keys«, mit seinem »Little Nocturne« oder auch mit »Cathy’s Variations« an die im 18. und 19. Jahrhundert selbstverständliche Einheit von schöpferischen und nachschöpferischen Instrumentalisten. Ausgezeichnet wird mithin nicht nur die überragende pianistische Leistung Hamelins, die in seinen zum Teil horrend schwierigen Etüden Klavierspiel auf schier konkurrenzloser Höhe bestätigt, sondern auch die stilistische Bandbreite seiner Kompositionen. Geradezu unfassbare pianistische Souveränität erreicht Hamelin in seiner ersten Etüde. In der Nachfolge von Leopold Godowsky montiert und schichtet er drei Etüden-Elemente Frédéric Chopins. Und es gelingt ihm, trotz der Dichte dieses Ideenspiels, selbst einem unerfahrenen Musikfreund die Grundlagen dieses Experiments einleuchtend zu gestalten. Für den Jahresausschuss: Peter Cossé

Der Jahrespreis wurde im Rahmen des Bonner Beethovenfestes am 27. September 2011 im Kammermusiksaal Bonn verliehen.

Auryn-Quartett

Joseph Haydn: Sämtliche Streichquartette. Auryn-Quartett. 14 CDs bzw. Doppel-CDs, Tacet

Joseph Haydn gilt als Vater der Gattung. Seine bald 70 Streichquartette spielte das Auryn Quartett über einen Zeitraum von zwei Jahren zyklisch ein: zum ersten Mal nach dem quellenkritisch »bereinigten« Text, mit Esprit, wacher Emotion und hochdifferenziertem Ensemble, innerhalb eines natürlichen Klangraumes: eine kleine Sensation. Für ein solches Unterfangen braucht es allerdings ein Label, das nicht nur technisch auf der Höhe der Zeit ist, sondern auch zum Risiko bereit. Schon mehrfach tat sich die Stuttgarter TACET Musikproduktion durch genau diese Mischung von Können und Wagemut hervor. Daher: ein Jahrespreis für das Auryn Quartet und ihren Produzenten/ Tonmeister Andreas Spreer für ihr epochales Haydnprojekt, dem schon jetzt ein prominenter Platz in den Annalen der Schallaufzeichnung sicher ist. Für den Jahresausschuss: Thomas Rübenacker

Das Auryn Quartett wurde am Freitag, 4. November 2011 im Rahmen eines Konzertes in Köln im Kleinen Sendesaal des WDR ausgezeichnet.

Eric Schulz

Carlos Kleiber: Traces to Nowhere. Regie: Eric Schulz, Produktion: Servus TV, DVD, Arthaus Musik 101553 (Naxos)

Genie und Wahnsinn liegen im Künstlertum oft dicht beieinander. Doch kaum einmal werden ihre ekstatischen Momente so vortrefflich ins Bild gerückt wie bei Carlos Kleiber, dem Sohn des berühmten Pultstars Erich Kleiber. Rundum alles, was diesen Tatbestand ausmacht, wird in dem faszinierenden Filmdokument von Eric Schulz sichtbar. Bewundernswert und tragisch zugleich. Über Musik und Interpretation, nicht zuletzt auch darüber, welche phänomenalen Eigenschaften vonnöten sind, um als vergleichbare Ausnahmeerscheinung zu gelten, erfährt der Zuschauer in dieser Musikerdemonstration mehr als ihm jemals in Oper oder Konzert zuteil werden konnte. »Wir sehen und hören einen Menschen,« sagt Michael Gielen, wie viele andere im Film befragt, »der mit Musik arbeitet und dabei einen Funken entzündet, man weiß nicht, woher der kommt.« Jeder, der mit Carlos Kleiber musizieren durfte, wurde von der feurigen Energie seines Ingeniums, der exzessiv erzeugten atmosphärischen Spannung in Probe und Aufführung bedingungslos mitgerissen. Bedauerlich nur, dass die enge Begrenzung seines Repertoires wie die konstante Verweigerung persönlicher Auskünfte den medialen Nachlass unzureichend erscheinen lässt. Vielleicht eine Folge des gleichsam manisch gehüteten väterlichen Erbes oder sogar einer Doppelnatur geschuldet: superb und entrückt im Triumph, dennoch doch scheu, zuweilen verklemmt, stets aber unberechenbar und mimosenhaft verletzbar im Innern. Ein Typ wie er ist weit und breit nicht auszumachen. Selbst Amateuren, das belegt die Dokumentation Traces to Nowhere auf Schritt und Tritt, bleibt jene abenteuerliche Erkenntnis nicht verborgen. Für den Jahresausschuss: Peter Fuhrmann

Die Preisverleihung fand am 16. November 2011 im Rahmen der Filmvorführung »Carlos Kleiber: Traces to nowhere« im Hermann-Wolff-Saal in der Berliner Philharmonie statt.

Daniel Kahn & The Painted Bird

Lost Causes. CD, Oriente RIENCD 77

Um die Zukunft des Klezmer in Deutschland muss einem nicht bange sein, solange es Musiker gibt wie den Wahl-Berliner Daniel Kahn. Zwar heißt sein Album »Hoffnungslose Fälle«, doch dieser Titel kann sicher nicht dem Genre an sich gelten. Aus dem selbstgewählten Ghetto des immer gleichen Klezmer-Repertoires ist Kahn mit seiner Band »Painted Bird« schon lange ausgebrochen. Mit Klezmer lässt sich schließlich auch anderes beschreiben als jüdische Befindlichkeit. Ohne jeden falschen Folklorismus vermischt sich die Musik aufs Fröhlichste mit Kabarett und Punk. Die richtige Tonalität ist damit schon gefunden, um auch vom Fressen und der Moral zu singen. Brecht und Weill fügen sich logisch ein, in diesen Kosmos zorniger Kampflieder. Und wirklich sprachlos macht einen Lili Marleen auf jiddisch, begleitet von Spieluhr und singender Säge. So ist Klezmer noch lange kein Fall fürs Museum. Für den Jahresausschuss: Imke Turner

Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Konzerts am Donnerstag, 8. Dezember 2011 in der Frankfurter Brotfabrik statt.

Das Kapital

Ballads & Barricades – Das Kapital plays Hanns Eisler. Edward Perraud, Daniel Erdmann, Hasse Poulsen. CD, Wizmar Records WIZ 9025 (NRW Vertrieb)

Hanns Eisler gehört zu den glücklosen Gestalten der Musikgeschichte. Nach stürmischen Weimarer Jahren wurde er verfolgt, vertrieben, dann sozialistisch vereinnahmt und letztlich bis heute in seiner Bedeutung als Komponist nicht immer mit dem nötigen Ernst gewürdigt. Das 2002 gegründete Trio »Das Kapital« macht da die Ausnahme und das auf ungewöhnliche Weise. Denn der Saxofonist Daniel Erdmann, der Gitarrist Hasse Poulsen und der Schlagzeuger Edward Perraud nähern sich Eislers Musik aus der Perspektive schelmischer Bewunderung. Man hört ihnen an, dass sie die Stücke lieben, aber zugleich sind sie aufmerksam genug, um aus den Interpretationen keine Heldenverehrung werden zu lassen. Der Zugang ist rau und leidenschaftlich, Idyllen bröckeln, Klischees der Darstellung implodieren oder werden mit Hörgewohnheiten anderer Genres verschnitten. Mal ist es ein Hauch von Bossa Nova, mal eine Prise Blues, dann wieder der Schrei der improvisierenden Freiheit, der Stücken wie den »Moorsoldaten«, »An den deutschen Mond« oder dem »Einheitsfrontlied« das Biedermeierliche der Propaganda nimmt, um sie mit neuer Ernsthaftigkeit zu füllen. Die karge, aber virtuos agierende Besetzung tut ihr Übriges, um Eislers Musik ebenso porös wie provokant, ebenso fragil wie furios klingen zu lassen. So ist »Ballads & Barricades« ein Meisterstück künstlerischer Empathie, kantig, frech und mitreißend. Für den Jahresausschuss: Ralf Dombrowski

Der Jahrespreis wurde im Rahmen eines Konzerts auf dem Jazzfestival Frankfurt am 27. Oktober 2011 verliehen.

Iiro Rantala

Lost Heroes. CD, ACT Music & Vision 9504-2

Iiro Rantala ist Ästhet. Seine Vorstellung von Klang ist traditionell an den Möglichkeiten eines guten Flügels orientiert. Der finnische Pianist verweigert sich bewusst den Verlockungen der Protools-Generation, Höreindrücke mithilfe intelligenter Software kosmetisch zu korrigieren. Sein Klavier klingt von sich aus schön, seine Kunst ist Resultat eines makellosen, immens flexiblen Anschlags, einer mit Humor durchsetzten Gestaltungskompetenz und einer profund melodischen Musikalität, die ihn spätestens mit seinem früheren Trio Töykeät zu einem der führenden Pianisten Skandinaviens hat werden lassen. Inzwischen hat Iiro Rantala die 40 überschritten und leistet sich mit »Lost Heroes« einen persönlichen Rückblick auf prägende Persönlichkeiten seiner Karriere von Oscar Peterson und Art Tatum über Pekka Pohjola und Esbjörn Svensson bis Luciano Pavarotti und Jean Sibelius. Den künstlerischen Gefährten im Geiste eignet er solistische Impressionen zu, typisch leichtfingrig in der Phrasierung, mal mit lakonischem Witz, mal mit großem Sentiment gespielt, ohne aber die Untiefen des Sentimentalen auch nur zu streifen. Denn Iiro Rantala ist Ästhet, ein Wühler, Virtuose, Musikant am Klavier und ihm ist mit »Lost Heroes« eine der besten Klavierplatten des Jahres gelungen. Für den Jahresausschuss: Ralf Dombrowski

Der Jahrespreis wurde Iiro Rantala im Rahmen der Berliner Festspiele (Jazzfest Berlin) am 6. November 2011 verliehen.

James Blake

CD, Polydor ATLAS02 (Universal)

Das Solo-Album von James Blake lebt von seinen Widersprüchen. Zarte Melodien. vorgetragen in gebrochenem Falsett, halten den Kurs auf einem aufgewühlten Ozean brachialer Klänge. Klavierskizzen treffen Lo-Fidelity Sounds und Weißes Rauschen, trocken aufgenommener A-capella-Gesang wechselt mit heftig prozessierten Stimmverfremdungen. Fetzen von Liedgut aus dem stillen Kämmerlein flattern vor den Membranen einer böse basslastigen Diskothekenanlage. Sein selbstbetiteltes Debut geriet dem jungen Londoner als Solitär der Klangarchitektur, jeder Versuch, seine Musik in den Traditionen von Elektronik, englischer Rave Musik oder im Art Rock einzuordnen, bleibt eine Hilfskonstruktion. James Blakes perfekt unperfektes Album ist in jeder Sekunde ein zeitgenössisches Werk von 2010/2011 und zugleich ein zeitlos schönes Stück Musik. Selten war Stille so dynamisch, selten Langsamkeit so mitreißend. Für den Jahresausschuss: Christian Tjaben

Der Jahrespreis wurde im Rahmen des Open-Air-Festivals MS Dockville in Hamburg am 11. August 2012 verliehen.

Caribou

Swim. CD, Slang 9 550054 (City Slang)

Caribou ist das Projekt des studierten Mathematikers Dan Snaith. Sein Album »Swim« ist ein Psychedelik-Trip im Gewand einer Tanzplatte und scheint berechnet, den Hörer sanft aus der Umlaufbahn des Alltags zu schubsen. Euphorisierende Klänge aus dem digitalen Farbklavier werden von einer nervös-vitalen Rhythmik auf Trab gehalten, die keinerlei Stillstand duldet. Alles dreht sich, mäandert, mutiert in einem fort. Überraschende Instrumentierungen wie Blasinstrumente, oft Flöten, diverse Glocken und anderes Schlagwerk durchschneiden wiederholt das überwiegend synthetische Klanggewand, während der unwirkliche Gesang des in London lebenden Kanadiers Snaith sowohl indifferenter Kommentar als auch schmachtender Hauptdarsteller sein kann, manchmal beides zugleich. »Swim« ist intelligente Popmusik, unangestrengte Klangerweiterung und ein Hörvergnügen. In der Tradition kunstvoll intellektueller Discosounds eines Arthur Russell treffen sich hier Geist und Körper zu ein paar verschwommenen Runden im stilistischen Gen-Pool von Krautrock, Synthiepop und Techno.

Der Jahrespreis an Daniel Victor Snaith alias »Caribou« wurde am Samstag, 7. April 2012 im Rahmen eines Konzerts in Hamburgs Musikclub Uebel & Gefährlich im Flakturm IV verliehen.

Peter Matić

Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit – Gesamtausgabe. Peter Matić. 17 mp3-CDs, Der Hörverlag ISBN 9-783867-176828

Allein produktionstechnisch ist der Versuch, das spektakuläre Schriftwerk Marcel Prousts in voller Länge ins auditive Medium umzuwandeln, eine Leistung ersten Ranges, die sich eine Rundfunkanstalt (RBB), ein Verlag (Der Hörverlag) und ein Interpret (Peter Matic) als wagemutiges Unterfangen zur Aufgabe gemacht hatten. Im Zeitraum von acht Jahren (2002-2010) wurden die 4195 Seiten »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« (in der Suhrkamp-Übersetzung von Eva Rechel-Mertens) »eingelesen« – und als singuläres Hörobjekt von 9379 Minuten (156 ½ Stunden) der Öffentlichkeit präsentiert. Dass aus der ars scripta ein Objekt souverän gestalteter ars acustica werden konnte, verdankt sich vor allem dem stilsicheren sprachlichen Vermögen des Wiener Burgschauspielers Peter Matic, der Prousts strengem Satzbau, seiner rhythmischen Vielfalt und Melodie bravourös Stimme und Klang verleiht: elegant, märchenhaft, humorvoll, elegisch, voller Zwischentöne. Auch die Marathon- Dauer (128 CD / 17MP3-CD) lässt den Hörer nicht an der Singularität von Roman und Hörerlebnis überdrüssig werden. Für den Jahresausschuss: Peter Fuhrmann

Der Jahrespreis wurde am 2. Februar 2012 im Literaturhaus Hamburg an Peter Matić verliehen.

Frank Gustavus, Markus Langer, Cornelia Weber

Kuckuck, Krake, Kakerlake: Das etwas andere Tierhörbuch. Regie: Frank Gustavus, Markus Langer, Cornelia Weber. Übersetzung aus dem Niederländischen: Meike Blatnik. CD, Oetinger audio 0519, ISBN 978-3-8373-0519-7

»Wirkliche Dinge sind oft seltsamer als ausgedachte Dinge«, heißt es im Kapitel über das Seepferdchen. Dieses Sachhörbuch für Kinder ab acht Jahren beweist: Die Welt lässt sich so humorvoll, literarisch-fabelhaft und spannend erzählen, dass man hängen bleibt wie von einem dieser merkwürdigen Lebewesen gefangen. Ob es die alle gibt? Thermometerhuhn, Schwarzer Schlinger, Feuerhornvogel, Wasserreservoirfrosch? Und schon schlägt man im Lexikon nach, stöbert im Internet… Die vielen Stimmen, insgesamt ein Dutzend – von Anne Moll, Leslie Malton, Felix von Manteuffel, David Nathan, Jens Wawrczeck und anderen – sorgen für Abwechslung, verleihen den Tieren aber auch je eigene Charaktere. Eine durchdachte Dramaturgie verbindet musikalische Vignetten von Andreas Manhart und Hörstücke über 40 bekannte und unbekannte Tiere zum durchkomponierten Abenteuer, intelligent und liebevoll gemacht. Für den Jahresausschuss: Johann Kneihs

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Frankfurter Buchmesse am 14. Oktober 2011 am Stand der Verlagsgruppe Oetinger statt.

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