
Berg: »Wozzeck«
Hamburg, Elbphilharmonie, Kleiner Saal
23.05.2025 – Für den Bariton Christian Gerhaher ist Alban Bergs »Wozzeck« nicht weniger als »das Meisterwerk des 20. Jahrhunderts. Nichts ist Dekoration, nichts ist zu vernachlässigen, jeder Ton, jedes Wort ist wichtig.« 2025 ist ein doppeltes Jubiläumsjahr, das Timing war also bestens: Diese Oper wurde vor 100 Jahren in Berlin uraufgeführt.
Fünf Tage vor dem 100. Geburtstag des legendären Dietrich Fischer-Dieskau, der auch in dieser Rolle als armer, geschundener Soldat Maßstäbe setzte, fand in der Hamburger Elbphilharmonie ein »Quartett der Kritiker« statt, das sich mit diesem zeitlos packenden Meisterwerk der frühen Moderne auseinandersetzte. Anlass für das Gespräch waren zwei konzertante Aufführungen im Großen Saal, mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter Leitung von Alan Gilbert, mit Matthias Goerne in der Titelpartie, Christine Goerke als Marie und Peter Hoare als Hauptmann.
Nach der Premiere mit Schostakowitschs 8. vor einem Jahr im kleineren Kaistudio diskutierte diese Runde nun vor etwa 300 Besucherinnen und Besuchern im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, als Bonus-Angebot zu den beiden »Wozzeck«-Konzerten im Rahmen des Internationalen Musikfests. Auf dem Podium (v.l.n.r.): Christian Wildhagen (NZZ), Joachim Mischke (Hamburger Abendblatt), Regine Müller (freie Musikjournalistin), Manuel Brug (Welt).