Bestenlisten

Mit einem Platz auf der Bestenliste werden vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate ausgezeichnet. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jeder Bestenliste hinterlegt.

NEU: Longlist 2/2024, veröffentlicht am 5. April 2024

Bestenlisten

Jazz

Cleo

Let Them Talk. Luley Music Records LMR 02017 (www.janluley.de)

Schon als 15-Jährige hat sie den Sound von New Orleans eingeatmet, und das hört man ihrer Debüt-CD auch an: Cleos Stimme ist volltönend, voluminös, bluesig und jazzig – als hätte sie ihr Handwerk in der legendären Preservation Hall gelernt. Und doch ist sie nicht auf der Stufe ihrer großen Vorbilder stehengeblieben: Die Sängerin und ihre Band bestechen durch einen erfrischend neuen Blick auf alte Hüte. Die Pop- und Jazzstandards aus dem vorigen Jahrtausend, die man überwiegend mit großer Besetzung kennt, sind entkernt und reduziert auf vier sehr ökonomisch eingesetzte Instrumente; oft reicht allein die Klavierbegleitung aus, um die Songs zu voller Blüte zu bringen. Wenn schon die Premiere der jungen Vokalistin so überzeugend gelungen ist, darf man wohl mit Fug und Recht noch einiges von ihr erwarten. Für die Jury: Rainer Nolden

Jazz

Silke Eberhard Trio

The Being Inn. Intakt CD 280 (harmonia mundi)

Das Album gleicht einer Einladung in das imaginäre Gasthaus, das sich die Berliner Altsaxophonistin und Bassklarinettistin Silke Eberhard beim Schreiben der Stücke vorstellte – ein Ort, an dem die moderne Jazztradition im Raum schwebt und im gemeinschaftlichen Spiel neu ausgeformt wird. Dabei sind die Fenster weit geöffnet, so dass sich bei allen Reminiszenzen an die Geschichte dieser Musik ein beglückendes Gefühl von Freiheit einstellt. Jan Roder am Kontrabass und Kay Lübke am Schlagzeug weben ein spannendes Beziehungsgeflecht und treten als Gesprächspartner der Bandleaderin wie auch selbst als Solisten hervor, so dass ein vielfältig ausdifferenzierter Trioklang entsteht, der sehr eigen ist und zugleich vertraut anmutet. Für die Jury: Bert Noglik

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