Musikkritik live
Kritiker und Künstler sind keine natürlichen Feinde, auch wenn das oft und gern karikaturenhalber behauptet wird. Ja, es gab sogar Zeiten, da spielten sie, wie Hanslick und Brahms, freundschaftlich vierhändig miteinander Klavier, und das taten auch noch Hans Heinz Stuckenschmidt und Stefan Wolpe. Aber damals wie heute ist es nötig, dass alle diejenigen, denen die Musik eine Herzensangelegenheit ist und die ihre Sachwalter sind, an einem Strang ziehen und für sie streiten – durchaus auch miteinander, kritisch und selbstkritisch.
Vieles von diesem Diskurs hat sich in Zeiten des Internets auf andere Ebenen verlagert, sucht neue Formen. In der Musikkritik hat das allfällige Geschäft der Public Relations (Homestories, Interviews, Porträts) die gute, alte, klassische Rezension schon an den Rand gedrängt: In vielen Zeitungen, Zeitschriften und Radioshows wird heute Kritik ersetzt durch Werbung, die früher übliche Auseinandersetzung mit der Musik, mit den Werken und ihrer Interpretation findet immer weniger statt. Es gibt Musiksparten in der Popmusik, da spielt Kritik sowieso überhaupt keine Rolle, da sprechen die Charts. Echte Kompetenz ist aus diesem Grund wichtiger geworden denn je. Eine kritische Instanz wie die
vierteljährlichen Bestenlisten, die der
Preis der deutschen Schallplattenkritik seit mehr als dreißig Jahren kontinuierlich veröffentlicht, ist von hohem Wert.
Zur Zeit arbeiten 156 Musikkritiker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für den „Preis“. Seit 2010 treten sie auch öffentlich auf und tragen ihren Diskurs live vor Publikum aus. Dieses
Quartett der Kritiker ist eine Marke geworden, es wird eingeladen von Musikfestivals quer durch Deutschland, von der Ostseeküste bis nach Süddeutschland, und seit 2011 ist es auch regelmäßig als
Quartett der Kritiker zu Gast im Deutschlandradio – eine neunzigminütige Live-Sendung, die von Olaf Wilhelmer moderiert wird.
Das
Quartett der Kritiker wird, je nachdem, um welches Werk es geht, immer neu und anders zusammengesetzt. Jeweils vier Fach-Juroren nehmen ein Musikstück unter die Lupe - zum Beispiel eine Oper, eine Symphonie oder eine Sonate, die gerade im Fokus des jeweiligen Festivalprogramms steht. Es werden ausgewählte Schallplatten-Interpretationen des Werkes auf den Prüfstand gestellt und in Ausschnitten vorgeführt. Anschließend wird das Werk live auf dem Festival dargeboten.
Die Termine bis Juni 2018 für das Quartett der Kritiker
Berlin. Der erste „Ring“ in Ostwestfalen rundet sich: Für den
6. September 2018 ist im Stadttheater Minden die Premiere von Richard Wagners
Götterdämmerung angesetzt, im Bühnenbild von Frank-Philipp Schlößmann, inszeniert von Gerd Heinz, dirigiert von Frank Beermann. Zur Vorbereitung lud der Richard Wagner Verband Minden e.V. den
Preis der deutschen Schallplattenkritik jetzt ausnahmsweise zu einem Terzett der Kritiker ein. Vor einem zahlreich erschienenen und ausdauernd interessierten Publikum im
LWL Preußenmuseum Minden stritten die drei PdSK-Juroren
Eleonore Büning,
Manuel Brug (beide links im Bild) und
Wolfgang Schreiber am
8. März über die Qualität der mehr als hundert verschiedenen Tonträgeraufnahmen der
Götterdämmerung, von denen sie etliche in Bild und Ton vorstellten. Einig war man sich in zumindest zwei Punkten: Mit der Besetzung der Partie der Brünnhilde steht oder fällt nun mal jede Produktion – und die beste Brünnhilde aller Zeiten war immer noch Kirsten Flagstadt. (Foto: Jutta Winckler)
Die nächsten Termine für das beliebte PdSK-Format
Quartett der Kritiker: Am
23. März geht es im
Festspielhaus Baden-Baden um Wagners
Parsifal, Anlass ist die Osterfestspiel-Premiere des Werkes, inszeniert von Dieter Dorn, dirigiert von Simon Rattle, es diskutieren die Juroren
Manuel Brug,
Eleonore Büning,
Markus Thiel und
Kai Luehrs-Kaiser.
Am
27. Mai geht es bei den
Dresdner Musikfestspielen um die
dritte Symphonie von
Johannes Brahms, zum Kritiker-Quartett treffen sich die Juroren
Eleonore Büning,
Albrecht Thiemann,
Christian Wildhagen und
Wolfgang Schreiber. Und dann geht es Schlag auf Schlag:
Am
1. Juni steht in der
Philharmonie Luxemburg das
Concert pour orchestre von
Béla Bártok auf dem Prüfstand, mit dabei die Juroren
Susanne Benda,
Eleonore Büning,
Wolfram Goertz und
Christian Wildhagen. Am
10. Juni lädt das
Mozartfest Würzburg in den Kaisersaal, wo die Juroren
Hans-Klaus Jungheinrich,
Eleonore Büning,
Elisabeth Richter und
Thomas Rübenacker sich
Mozarts B-Dur-Streichquartett KV 589 vornehmen werden. Am
13. Juni folgt als Veranstalter das
Bachfest Leipzig, wo die
Goldbergvariationen im Zentrum der Diskussion stehen, dazu treffen sich in der Alten Börse die Juroren
Christian Kröber,
Christoph Vratz und
Eleonore Büning mit dem Gast Peter Korffmacher, Musikredakteur der Leipziger Volkszeitung.
Am
18. Juni ist das Quartett der Kritiker wieder zu Gast beim
Klavierfestival Ruhr, diesmal in
Duisburg in der Gebläsehalle, es geht um das
Prélude à l’après-midi d’un faune von
Claude Debussy, mit den Juroren
Eleonore Büning,
Wolfram Goertz,
Norbert Hornig und
Michael Stegemann.
Weitere Quartette der Kritiker sind geplant im Sommer und Herbst beim Berliner Musikfest, in der Alten Oper Frankfurt, beim Louis-Spohr-Wettbewerb in Hannover sowie bei den Opernfestspielen in Heidenheim. Außerdem finden in der Sparte Jazz- und Popmusik am
14. April im Rahmen der
Frankfurter Musikmesse und am
11. Mai auf der
High End in München zwei weitere Quartette der Kritiker statt. Bei letzterem wird
Till Brönner seinen
Ehrenpreis 2017 in Empfang nehmen.
Die Termine bis Juni 2018 im Überblick: 23. März, 18.00 Uhr, Festspielhaus Baden-Baden / Wagner
14. April, 19.00 Uhr, Musikmesse Frankfurt a.M. / Jazz & Pop
11. Mai, 14.00 Uhr, High End München / Jazz & Pop
27. Mai, 18.00 Uhr, Dresdner Musikfestspiele, Kulturpalast / Brahms
01. Juni, Philharmonie Luxemburg / Bártok
10. Juni, 19.30 Uhr, Mozartfest Würzburg, Kaisersaal Residenz / Mozart
13. Juni, 16.00 Uhr, Bachfest Leipzig, Alte Börse / J.S. Bach
18. Juni, 18.00 Uhr, Klavier-Festival Ruhr, Gebläsehalle Duisburg / Debussy
Quartett der Kritiker im Rückblick 2016
Heidelberg, Ludwigsburg, Dresden, Mülheim an der Ruhr, Berlin und Frankfurt waren die Orte, an denen Veranstalter 2016 zum
Quartett der Kritiker eingeladen hatten. PdSK-Mitglieder aus sechs klassischen Jurybereichen diskutierten über Werke von Johann Sebastian Bach bis Richard Strauss bis zu Karlheinz Stockhausen und Max Reger.

Sein erstes
Quartett der Kritiker 2016 veranstaltete der Preis der deutschen Schallplattenkritik PdSK e.V. gemeinsam mit dem
Heidelberger Frühling. Aus Anlass des zwanzigjährigen Jubiläums dieses Festivals erörterte das
Quartett der Kritiker – Spezial:
Was ist ein Meisterwerk? Am
24. April 2016 diskutierten im
Kammermusiksaal der Stadthalle Heidelberg die Juroren (v.l.)
Peter Hagmann, Eleonore Büning,
Ludolf Baucke und
Hans Klaus Jungheinrich. Dazu gab es Musikbeispiele von Bach bis Stockhausen. Foto: Angelika Inhoffen

Weitere Stationen des Kritikerquartetts in den Folgemonaten waren
Ludwigsburg,
Dresden,
Mülheim an der Ruhr sowie – im Herbst –
Berlin und
Frankfurt.
So unterschiedlich wie die gastgebenden Festivals, Konzertveranstalter und Örtlichkeiten, so verschieden die Musikwerke. Am
12. Mai diskutierten (v.l.n.r.) die Juroren
Christian Wildhagen, Thomas Rübenacker, Eleonore Büning und
Volker Hagedorn im Schubartsaal (im Forum am Schlosspark, Ludwigsburg) symphonische Dichtungen von
Richard Strauss. Im Rahmen der
Ludwigsburger Schlossfestspiele spielte das Festspielorchester anschließend unter Leitung von Pietari Inkinen zwei dieser Werke, nämlich „Don Juan“ und „Till Eulenspiegel“, außerdem stand bei dem Konzert ein neues Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg auf dem Programm, mit dem Solisten Kari Kriikku. (Foto: Ludwigsburger Schlossfestspiele)

Um das Konzert für Violoncello a-moll op.129 von Robert Schumann ging es zum Abschluss der
Dresdner Musikfestspiele im Juni. Jan Vogler, Cellist und Festspielintendant, war Solist der Matinee in der Semperoper, begleitet wurde er vom Dresdner Festspielorchester unter Leitung von Ivor Bolton. Am
4. Juni traf im Palais im Großen Garten das
Quartett der Kritiker zusammen, um exemplarische Tonaufzeichnungen des Schumannschen Werks zu diskutieren. Es wirkten mit:
Eleonore Büning,
Sabine Fallenstein,
Christian Kröber und
Kai Luehrs-Kaiser.

Beim
Klavierfestival Ruhr war das Quartett der Kritiker schon zum sechsten Mal zu Gast. Diesmal ging es um die Klaviermusik von Max Reger – bei reger Publikumsbeteiligung. V.l.n.r.: die Juroren
Wolfram Goertz,
Eleonore Büning,
Wolfgang Schreiber und
Christoph Vratz. Dieses Mal stand das Klavierwerk des Jubilars Max Regers auf dem Prüfstand, die Podiumsrunde fand am
7. Juni in der
Stadthalle von Mülheim statt. Anschließend musizierten Igor Levit und Markus Becker Regers Beethoven- und Mozart-Variationen – letztere in der vierhändigen Version.
Frankfurt. Beim Quartett der Kritiker am
29. September im Mangelsdorff-Saal der
Alten Oper Frankfurt diskutierten (v.l.n.r.):
Wilhelm Sinkovicz,
Max Nyffeler und
Eleonore Büning. Thema war "Prélude à l'après-midi d'un faune" von Claude Debussy. Foto: Wonge Bergmann
Berlin. Im Foyer des Kammermusiksaals der Philharmonie ging es auf dem
Musikfest Berlin um die vierte Symphonie von Dmitri Schostakowitsch, die anschließend von Valery Gergiev dirigiert wurde. Von links nach rechts:
Hans Klaus Jungheinrich,
Eleonore Büning, Olaf Wilhelmer (Deutschlandradio),
Christian Wildhagen,
Michael Stegemann
Quartett der Kritiker im Rückblick 2015
Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Köln, Ludwigsburg, Potsdam, Stuttgart, Weimar und Zürich sind die Orte, an denen bisher Veranstalter 2015 zum
Quartett der Kritiker eingeladen haben. PdSK-Mitglieder aus sechs klassischen Jurybereichen diskutierten über Werke von Johann Sebastian Bach bis Jean Sibelius und Hugo Wolf.
Zürich. Erstmalig gastierte ein Quartett der Kritiker in der Schweiz.
Eleonore Büning,
Peter Hagmann,
Max Nyffeler und
Christian Wildhagen diskutierten in der Tonhalle Zürich am 12. November über Einspielungen von Werken Maurice
Ravels. Foto: Michaela Braun / Tonhalle-Gesellschaft Zürich
Berlin. Am
10. September hieß es beim
Musikfest Berlin in der Philharmonie „Quartett der Kritiker zu Gast im Deutschlandradio Kultur“. Vor dem Abendkonzert des Emerson String Quartets und der Sopranistin Barbara Hannigan moderierte Olaf Wilhelmer eine mit
Ludolf Baucke,
Susanne Benda,
Eleonore Büning und
Christian Wildhagen besetzte Podiumsrunde, die Alban Bergs „Lyrische Suite“ in rund einem Dutzend Einspielungen durchleuchtete.
Deutschlandradio sendete die Aufzeichnungen zu folgenden Terminen:
23. September ab 20.03 Uhr: Quartett der Kritiker zu Gast im Deutschlandradio Kultur.
24. September ab 20.03 Uhr: „Luft von anderem Planeten“ - Ludwig van Beethoven: Streichquartett F-Dur op.135. Anton Webern: Drei Stücke für Streichquartett und Stimme. Alban Berg: Lyrische Suite. Arnold Schönberg: Streichquartett fis-Moll op.10. Barbara Hannigan (Sopran), Emerson String Quartet
Frankfurt. Das
Musikfest Goldberg-Variationen in der Alten Oper Frankfurt widmete sich am
19. September dem Bachschen Zyklus gleich doppelt.
Kai Lührs-Kaiser,
Ingeborg Allihn,
Eleonore Büning und
Martin Elste (v.l.) diskutierten über die Variationen und deren mit verschiedensten Tasteninstrumenten vorliegenden Einspielungen. Igor Levit präsentierte anschließend seine Version des Werks am modernen Konzertflügel. Foto: Achim Reissner.
Ludwigsburg. Als
Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ am 29. Mai 1913 in Paris uraufgeführt wurde, geriet das Publikum außer sich. Schockwellen des musikalischen Erdbebens wurden noch rund 100 Jahre später hörbar gemacht, als sich am
11. Juli 2015 Eleonore Büning,
Peter Hagmann,
Hans Klaus Jungheinrich und
Elisabeth Richter auf Einladung der
Ludwigsburger Schlossfestspiele im Silchersaal des Forums am Schlosspark trafen und sich über Einspielungen des Werks die Köpfe heiß redeten. Anschließend musizierte das
Orchester der Schloßfestspiele Strawinskys Sacre im Theatersaal (Dirigent: Pietari Inkinen).
Dortmund. Das Quartett der Kritiker ist Stammgast bei dem
Klavierfestival Ruhr. Am
14. Juni 2015 rückte das Klavierwerk von
Alexander Skrjabin ins Zentrum einer Diskussionsrunde im Festsaal des HCC. Auf dem Podium saßen (v.l.)
Wolfram Goertz,
Eleonore Büning,
Wolfgang Schreiber und
Max Nyffeler.Tags darauf gastierte der Pianist
Joseph Moog im Konzerthaus und musizierte zusammen mit den von Steven dirigierten
Bochumer Symphonikern u.a. Skrjabins Klavierkonzert fis-Moll op.20. Foto: Peter Wieler
Potsdam. Erstmalig zu Gast bei den
Musikfestspielen Potsdam Sanssouci war das Quartett der Kritiker am
26. Juni 2015 in der Pflanzenhalle der Orangerie. Passend zum Festivalthema „Musik und Garten“ erörterten
Eleonore Büning,
Wolfgang Schreiber,
Wilhelm Sinkovicz und
Michael Struck-Schloen Arnold Schönbergs Liederzyklus „Das Buch der hängenden Gärten“ und veranschaulichten ihre Auffassungen mit Beispielen aus verschiedenen Einspielungen. Im Anschluss an das Quartett der Kritiker hatten die Musikfestspiele zu einem Liederabend in den Raffaelsaal der Orangerie eingeladen. Schönbergs Meisterwerk wurde vom Bariton
Konrad Zarnot und dem Pianisten
Hartmut Höll in einen Zusammenhang mit
Beethovens „An die ferne Geliebte“ und
Schumanns Eichendorff-Liederkreis gestellt.
Köln. Am
12. März moderierte Olaf Wilhelmer ein
Quartett der Kritiker zu Gast im Deutschlandradio Kultur in der
Kölner Philharmonie.
Eleonore Büning,
Max Nyffeler,
Michael Stegemann und
Michael Struck-Schloen diskutierten das von Nicolas Hodges und Michael Wendeberg gespielte Klavierwerk von Pierre Boulez. Deutschlandradio Kultur sendete das Quartett der Kritiker am
Mittwoch, 8. April ab 20.03 Uhr und den Konzertmitschnitt tags darauf ebenfalls ab 20.03 Uhr.
Weimar. Zu den
Thüringer Bachwochen in Weimar ging es am
4. April.
Ingeborg Allihn,
Sabine Fallenstein,
Martin Hoffmann und
Christoph Vratz fokussierten im kleinen Saal der Weimarhalle die Bachschen Goldbergvariationen, die von Jeremy Denk gespielt wurden.
Frankfurt. Das Quartett der Kritiker ist im Rahmenprogramm der
Frankfurter Musikmesse fest etabliert und präsentierte sich am
17. April in der
Musikbiz Lounge & Congress als Popquartett.
Torsten Fuchs,
Manfred Gillig-Degrave,
Fritz-Werner Haver und Detlef Kinsler diskutierten zusammen mit Künstlern über wichtige und außergewöhnliche Neuproduktionen unter anderem von Bob Dylan, Robert Plant und Rebecca Ferguson.
Stuttgart. Das Italienische Liederbuch von Hugo Wolf war Thema in der
Hugo-Wolf-Akademie Stuttgart am 10. Mai 2015. Robert Braunmüller,
Eleonore Büning,
Jürgen Kesting und
Michael Struck-Schloen diskutierten zunächst Einspielungen des Werks
im Kammermusiksaal der Musikhochschule. Anschließend wurde das Italienische Liederbuch von Carolina Ullrich (Sopran), Christoph Pohl (Bariton) und dem Pianisten Marcelo Amaral in der Staatsgalerie vorgetragen.
Deutschlandradio Kultur sendete den Mitschnitt der Kritikerrunde am
Mittwoch, 20. Mai ab 20.03 Uhr und die
Konzertaufzeichnung tags darauf ebenfalls
ab 20.03 Uhr.
Dresden. Die
Dresdner Musikfestspiele hatten am 29. Mai 2015 zu einem Streitgespräch über die zweite Sinfonie von Jean Sibelius in das Coselpalais unweit der Semperoper eingeladen. Nach dem Quartett der Kritiker mit (v.l.)
Manuel Brug,
Eleonore Büning,
Hans-Klaus Jungheinrich und
Rainer Wagner gastierte die Academia di St.Cecilia unter Leitung ihres Chefdirigenten
Antonio Pappano mit der Sinfonie in der Semperoper.
Martin Künanz (ganz rechts) von den
Dresdner Musikfestspielen begrüßte das Publikum. (Foto: Oliver Killig)
Quartett der Kritiker im Rückblick 2014
Bonn. Berlin, Braunschweig, Essen, Frankfurt am Main, Heidelberg, Köln, Leipzig, Mainz, Rolandseck und Stuttgart sind die Orte, an denen 2014 insgesamt zwölf Quartette der Kritiker veranstaltet wurden. Drei Podiumsrunden fokussierten nicht-klassische Themen. Behandelt wurde etwa das Thema „Waldeck und die Folgen“ (Foto). Die anderen Quartette der Kritiker beleuchteten Einspielungen klassischer Werke. Dabei gerieten außer oratorischen Werken von J.S. Bach (h-Moll Messe und Weihnachtsoratorium) und C.P.E. Bach (Magnificat) sowie dem Tripelkonzert und den späten Klaviersonaten von Beethoven vielfältige Kammermusik ins Visier. Erörtert wurden außer Edvard Elgars Klavierquartett Streichquartette von Maurice Ravel und Beethoven (op.131) sowie die Horntrios von Johannes Brahms und György Ligeti.
21. Dezember 2014
„Soli Deo Gloria“ Braunschweig. Am vierten Advent trat zum letzten Mal in diesem Jahr ein Quartett der Kritiker zusammen. Auf dem Prüfstand: die wichtigsten und besten Aufnahmen des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. Gastgeber war das
Festival SOLI DEO GLORIA, wiederum schnitt DeutschlandRadio Kultur mit, Olaf Wilhelmer moderierte. Teilnehmer der Runde waren die Juroren
Ingeborg Allihn,
Eleonore Büning,
Albrecht Thiemann und
Rainer Wagner. Ort: Braunschweig, Jakob-Kemenate (Am Eiermarkt 1A). Anschließend musizierten Ton Koopman sowie das Amsterdam Baroque Orchestra & Choir die ersten vier Kantaten des Weihnachtsoratoriums in der Braunschweiger St. Martinikirche.
DeutschlandRadio Kultur sendete die Aufzeichnung des Kritikerquartetts am Heiligabend und den Konzertmitschnitt am 25. Dezember 2014.
20. September 2014
Mainz. Bereits zum zweiten Mal gastierte das
Quartett der Kritiker 2014 im Mainzer Unterhaus. Vor dem „Liederfest der Liederbestenliste“ am
20. September trafen im Foyer des Mainzer Unterhauses die Juroren (Foto v.r.n.l.)
Mike Kamp,
Michael Kleff und
Tom Schroeder zusammen mit ihrem Gast, dem Journalisten und AG Song-Initiator Stefan Rögner, um über das Thema „Waldeck und die Folgen“ zu diskutieren. Der immer noch lebendige Einfluss der legendären Waldeck-Festivals der Sechziger Jahre auf die heutige Folk- und Liedermacher-Szene ist ungebrochen. Einige der damaligen Akteure wie Hannes Wader oder Reinhard Mey sind noch heute im Geschäft. Gewarnt wurde vor einer Abschiebung jener Treffen ins Museale. Immerhin existiert das Waldeck-Festival nach wie vor, zu Pfingsten 2014 feierte es fünfzigjähriges Bestehen, und es hat mit „Freakquenz“ überdies ein sehr modernes Kind bekommen. Etwa fünfzig Zuhörer verfolgten die Diskussion mit großem Interesse. (Foto: Ingo Nordhofen)
21. September 2014
Musikfest Alte Oper Frankfurt. Zum ersten Mal gastierte das „Quartett der Kritiker“ am 21. September, in der Alten Oper Frankfurt. Zum Auftakt des Frankfurter Festivals
Aufbrüche in der Musik war fast die komplette Kammermusikjury des PdSK angetreten:
Eleonore Büning,
Volker Hagedorn,
Peter Hagmann und
Thomas Rübenacker diskutieren im Albert Mangelsdorff Foyer über diverse Interpretationen von Ludwig van Beethovens Streichquartett cis-Moll, op.131. Anschließend war das Hagen-Quartett unter anderem mit op.131 im Mozartsaal der Alten Oper zu erleben.
6. September 2014
Musikfest Berlin. Am Sonnabend, den
6. September war das
Quartett der Kritiker erneut zu Gast beim
Musikfest Berlin. Thema der Talkrunde im Foyer des
Kammermusiksaals der Berliner Philharmonie: Die Horn-Trios von
Johannes Brahms und
György Ligeti. Erneut – bereits zum dritten Mal – wurde die Diskussion von
DeutschlandRadio Kultur mitgeschnitten und gesendet.
Olaf Wilhelmer moderierte, es stritten die Juroren
Eleonore Büning,
Volker Hagedorn,
Hartmut Lück und
Michael Struck-Schloen. Anschließend wurden die Werke live aufgeführt von der Geigerin
Isabelle Faust, dem Hornisten
Teunisvan der Zwart und dem Pianisten
Alexander Melnikov.
Deutschlandradio Kultur sendete den Mitschnitt der Kritikerrunde am
10. September und das Konzert am
11. September 2014
7. September 2014
Musikfest Stuttgart. Das Magnificat von
Carl Philipp Emanuel Bach stand am
7. September zur Diskussion im Kursaal von
Bad Cannstatt. Zu dieser Runde hatte erneut das
Musikfest Stuttgart eingeladen.
Zum
Quartett der Kritiker formierten sich diesmal die Juroren
Ingeborg Allihn,
Carsten Niemann,
Martin Mezger und
Uwe Schweikert.
Das anschließende Konzert wurde von der
Musikfest-Akademie gestaltet.
22. August 2014
c/o pop Convention Köln. "Let's talk about Pop"
: Der
Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK) hatte gemeinsam mit der Zeitschrift
MusikWoche im Rahmen der
c/o pop Convention wieder zu einem
Quartett der Kritiker in
Köln eingeladen. Am
22. August setzen sich im
Riphahn-Saal des Kölnischen Kunstvereins die PdSK-Juroren
Manfred Gillig-Degrave (Chefredakteur MusikWoche) und
Mike Kamp (PdSK-Vorstand, "Folker") mit den Kollegen
Daniel Koch (Chefredakteur "Intro") und
Sebastian Zabel (Chefredakteur "Rolling Stone") zusammen, um zu viert über die neuesten Produktionen der Pop-Musik zu diskutieren. Zum Quintett erweitert wurde die Runde durch den Künstler und Songwriter
Maxim, der die Kriterien der Kritiker einem Reality-Check unterzog.
8. Juli 2014

Am
8. Juli 2014 war das Quartett der Kritiker zum ersten Mal zu Gast beim
Kammermusikfest im Bahnhof Rolandseck. Die Runde setzte sich zusammen aus
Eleonore Büning,
Ludolf Baucke,
Max Nyffeler und
Christoph Vratz. Die Musikkritiker verglichen diverse Aufnahmen des Streichquartetts von
Maurice Ravel, das am gleichen Abend im Festsaal live aufgeführt wurde von
Guy Braunstein, Rosanne Philippens, Julia Deyenka und
Zvi Plesser.
22. Juni 2014

Am
22. Juni 2014 folgte das Quartett der Kritiker einer Einladung des
Leipziger Bachfestes. Es ging in der Diskussion im Sommersaal des Bach-Museums um die h-Moll-Messe BWV 232 von
Johann Sebastian Bach, die am Abend in der Thomaskirche vom Amsterdam Orchestra & Choir unter Leitung von
Ton Koopman live aufgeführt wurde. Auf dem Podium diskutierten
Martin Elste,
Sabine Fallenstein,
Matthias Hengelbrock und
Wolfgang Schreiber.
1. Juni 2014

Am
1. Juni 2014 war das Quartett der Kritiker erneut zu erleben beim
Klavier-Festival Ruhr. Es ging diesmal um die drei letzten Klaviersonaten op. 109, 110, 111 von Ludwig van Beethoven, die in diesem Jahr im Fokus des Festivals standen und in dessen Verlauf von so unterschiedlichen Pianisten interpretiert werden wie
Krystian Zimerman, Igor Levit und
András Schiff. Zum Auftakt begutachteten und verglichen die Juroren
Kalle Burmester,
Eleonore Büning,
Wolfram Goertz und
Wolfgang Schreiber alte und neue Aufnahmen dieser großen Rätselwerke
.
6. April und 9. Mai 2014

Den Auftakt hatten im März die Pop-Musik-Juroren mit einem Kritiker-Quartett über neue Platten von
Bruce Springsteen,
Beyoncé u.a. auf der
Frankfurter Musikmesse gemacht. Gleich zweimal hieß es dann im April und Mai mit dem Moderator Olaf Wilhelmer
Das Quartett der Kritiker zu Gast im DeutschlandRadio Kultur.
So diskutierten am
6. April Ludolf Baucke,
Eleonore Büning,
Norbert Hornig und
Kai Luehrs-Kaiser beim
Heidelberger Frühling über Einspielungen des Beethovenschen Tripelkonzertes, während am
9. Mai Michael Gassmann,
Kai-Luehrs-Kaiser,
Martin Elste und
Christian Wildhagen im
Jüdischen Museum Berlin Aufnahmen des Klavierquintetts von Edward Elgar erörterten.
Wer live dabei war, konnte die Werke anschließend im Konzert mit dem Irish Chamber Orchestra erleben. Im Zentrum der von Jörg Widmann dirigierten Aufzeichnung stand Ludwig van Beethovens Tripelkonzert C-Dur op.56 mit den Solisten
Igor Levit (Klavier),
Ning Feng (Violine) und
Alexey Stadler (Violoncello).
Das
DeutschlandRadio Kultur zeichnete die Kritikerquartette und Konzerte auf und strahlte sie zeitversetzt aus.