Bestenlisten

Mit einem Platz auf der Bestenliste werden vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate ausgezeichnet. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jeder Bestenliste hinterlegt.

NEU: Longlist 2/2024, veröffentlicht am 5. April 2024

Bestenlisten

Orchestermusik und Konzerte

Johannes Brahms: Symphonien Nr. 1-4

Wiener Symphoniker, Philippe Jordan. 4 CDs, Wiener Symphoniker WSO21 (Edel)

Es gibt wahrlich keinen Mangel an Einspielungen der vier Brahms-Symphonien. Doch diese jüngste, entstanden in Philippe Jordans letzter Saison als Chefdirigent der Wiener Symphoniker, überzeugt rundum. Die »Brahms-Heimstatt« – der Wiener Musikvereinssaal – erweist sich als idealer Aufnahmeort. Das für Brahms so wichtige »innere Singen«, wie Jordan es nennt, wird zur konstituierenden, strukturellen und klanglichen Richtschnur seiner Interpretation. Neben Sinnlichkeit und Süße sind straffe Tempi, Detailgenauigkeit und ein federnd transparentes Musizieren die Charakteristika dieser Aufnahmen. Der melancholische Brahms ist ebenso hautnah zu erleben wie der dramatische. Für die Jury: Peter Stieber

Orchestermusik und Konzerte

Transitions

Nikolai Kapustin: Cellokonzert Nr. 1 op.85; Alfred Schnittke: Cellokonzert Nr. 1. Eckart Runge, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Frank Strobel. Capriccio C5362 (Naxos)

Im ersten Cellokonzert von Nikolai Kapustin, der im Juli 2020 verstarb, verbinden sich Symphonik, Kammermusik und Jazz auf inspirierende Weise. Kapustin vertraute dem Solisten Eckart Runge die Noten des Werkes an, es erscheint hier als Ersteinspielung. Nicht weniger fasziniert die polystilistische Klangwelt von Alfred Schnittke, der mit seinem ersten Cellokonzert ein Meisterwerk schuf, das heute zum Standardrepertoire gehört. Runge, langjähriger Cellist des Artemis Quartetts, ist in beiden Ausdruckswelten stilsicher zu Hause: Locker und mit leichter Hand bei Kapustin; bei Schnittke mit einer Intensität, die unter die Haut geht. Und allemal ist klar: Hier geht es um Existentielles. Für die Jury: Norbert Hornig

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