Bestenlisten

Mit einem Platz auf der Bestenliste werden vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate ausgezeichnet. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jeder Bestenliste hinterlegt.

NEU: Longlist 2/2024, veröffentlicht am 5. April 2024

Bestenlisten

Tasteninstrumente

Reinhard Febel: 18 Studien für zwei Klaviere

nach Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge. Duo Yaara Tal & Andreas Groethuysen. 2 CDs, Sony Classical 19439784132

Reinhard Febel verzichtet nicht auf eine Note des Bachschen Originals, aber er reichert das überaus komplexe Werk mit zusätzlichen Tönen, (Hall)-Effekten und rhythmischen Veränderungen so an, dass es eine weitere Dimension, Spannung und Dramatik erhält. Diese Arbeitsweise nennt er treffend: »Übermalung«. Yaara Tal und Andreas Groethuysen, die diese achtzehn Studien in Auftrag gegeben hatten, spielen sie mit atemraubender Klarheit und Prägnanz. Vertrackteste Rhythmen wirken wie selbstverständlich, das Herausarbeiten von Themen und Nebenstimmen, feinste dynamische Abstufungen und nicht zuletzt ein äußerst wandelbarer Klavierklang machen diese Einspielung zu einem hinreißenden Erlebnis. Für die Jury: Gregor Willmes

Tasteninstrumente

Mahan Esfahani – Musique?

Zeitgenössische und elektroakustische Werke für Cembalo von Tōru Takemitsu, Henry Cowell, Kaija Saariaho, Gavin Bryars, Anahita Abbasi, Luc Ferrari. Mahan Esfahani. Hyperion CDA68287 (Note 1)

Das Cembalo assoziiert man gemeinhin mit Alter Musik oder bestenfalls noch mit dem neobarocken Soundtrack der Miss-Marple-Filme, in denen das Tasteninstrument so schrullig zirpt und schnarrt. Doch nun legt Mahan Esfahani eine furiose Einspielung vor, die ausschließlich Werke des 20. und 21. Jahrhunderts vereint. Dabei entfesselt er das Instrument regelrecht, stößt die Tore zu neuen Klangdimensionen auf und traktiert es mitunter auch perkussiv. Das Panorama reicht von Tōru Takemitsus scharf konturiertem Satz »Rain Dreaming« über Henry Cowells klangrauschendes »Set of Four« bis hin zu atemraubenden Elektronik-Experimenten von Kaija Saariaho und Anahita Abbasi. Für die Jury: Regine Müller

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