Bestenlisten

Mit einem Platz auf der Bestenliste werden vierteljährlich die besten und interessantesten Neuveröffentlichungen der vorangegangenen drei Monate ausgezeichnet. Bewertungskriterien sind künstlerische Qualität, Repertoirewert, Präsentation und Klangqualität. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jeder Bestenliste hinterlegt.

Bestenlisten

Oper

Gioachino Rossini: L’Italiana in Algeri

Ricardo Seguel, Lilian Farahani, Esther Kuiper, José Coca Loza, Alasdair Kent, Vasilisa Berzhanskaya, Pablo Ruiz, Orchestra of the Eighteenth Century, La Cetra Vokalensemble Basel, Giancarlo Andretta. 2 CDs, Glossa GCD 921132 (Note 1)

Der Geniestreich des 21-jährigen Rossini trifft in dieser Aufnahme einer konzertanten Aufführung im Amsterdamer Concertgebouw auf ein brillantes junges Ensemble, aus dem die junge Russin Vasilisa Berzhanskaya nochmals herausragt. Jeder Takt versprüht Freude an musikalischer und sprachlicher Komik. Giancarlo Andretta führt mit flexiblen Tempi zu musikdramaturgischen Höhepunkten. Dass das Orchester dank seiner »Originalinstrumente« auch mit instrumentalen Reizen aufwartet, ist angesichts der Musizierfreude nur noch eine Marginalie. Ein zweistündiges musikalisches Feuerwerk! Für die Jury: Martin Elste

Oper

Paul Dessau: Lanzelot

Emily Hindrichs, Máté Sólyom-Nagy, Oleksandr Pushniak, Jury Batukov, Wolfgang Schwaninger, Uwe Stickert, Daniela Gerstenmeyer, Andreas Koch, Opernchor des DNT, Chor des Theaters Erfurt, Kinderchor schola cantorum weimar, Staatskapelle Weimar, Dominik Beykirch. 2 CDs, Audite 23.448 (Note 1)

Paul Dessaus »Lanzelot«, 1969 in der Berliner Staatsoper uraufgeführt, war lange vergessen. 2019 erlebte das alle Ressourcen eines Opernhauses mobilisierende Werk seine Wiederaufführung im Deutschen Nationaltheater Weimar. Das musikalische Kaleidoskop dieser zwischen Pop, Zitaten und Zwölfton changierenden Oper ist erstaunlich gut gealtert, das mild systemkritische Märchen über eine Gesellschaft, die gar nicht befreit werden möchte, lässt sich auch auf unsere Gegenwart beziehen (Textbuch: Heiner Müller und Ginka Tscholakowa nach Jewgeni Schwarz). Der Live-Mitschnitt dokumentiert eine höchst beachtliche Ensembleleistung der 200 Mitwirkenden. Für die Jury: Robert Braunmüller

Open