Jahrespreise

Einmal jährlich trifft sich der Jahresausschuss des PdSK e.V., um zehn Jahrespreise für die besten Produktionen des zurückliegenden Jahres zu bestimmen. Im Jahresausschuss arbeiten zehn Jurorinnen und Juroren aus verschiedenen Fachjurys zusammen. Die Besetzung des Jahresausschusses rotiert. Die Nominierungen für evtl. Jahrespreise obliegen der Gesamtheit aller Jurorinnen und Juroren. Jahrespreise werden im Rahmen öffentlicher Konzertauftritte oder Literaturlesungen (im Bereich Wortkunst) an die Preisträger verliehen. Die Longlists sind ab 2014 direkt bei jedem Preisträgerjahrgang hinterlegt.

Jahrespreise

Anja Harteros, Jonas Kaufmann & Antonio Pappano

Giuseppe Verdi: Aida. Anja Harteros, Jonas Kaufmann, Ekaterina Semenchuk, Ludovic Tézier, Erwin Schrott, Marco Spotti, Paolo Fanale, Eleonora Buratto, Orchestra e Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano. 3 CDs, Warner Classics 0825646106639

Schon bislang war der Musikmarkt nicht gerade arm an »Aida«-Einspielungen, Mitschnitte vor allem. Warum also jetzt ein Jahrespreis für diese Neuveröffentlichung? Sehr einfach: Weil dies eine dynamisch vielschichtige Studioaufnahme ist mit herausragenden Qualitäten. Anja Harteros (als Aida) und Jonas Kaufmann (als Radamès) geben hier nicht nur phänomenale Rollendebüts, sie stellen auch erneut unter Beweis, dass sie als Opern-Traumpaar Maßstäbe setzen können. Gestalterisch ebenso überzeugend präsentieren sich die Nebenpartien mit Ekaterina Semenchuk, Ludovic Tézier und Erwin Schrott, und der edel nuancierte und ausdrucksstarke Klang des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia unter der Leitung von Antonio Pappano ist weit mehr als bloße Grundierung. Eine unverzichtbare »Aida«-Deutung, mit sparsam dosiertem Pathos, umso spannender in unzähligen Details. Für den Jahresausschuss: Sabine Fallenstein

Hans-Christoph Rademann

Heinrich Schütz: Johannespassion SWV 481; Deutsche Litanei; Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, als er verraten ward SWV 495; Ach Herr, du Sohn Davids SWV Anhang 2 (Gesamteinspielung Vol.13). Jan Kobow, Harry van der Kamp, Ulrike Hofbauer, Marie Luise Werneburg, Friedemann Condé, Lee Santana, Frauke Hess, Ludger Rémy, Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann. Carus 83.270 (Note 1)

Auf dem Weg zu einer Gesamteinspielung des Vokalwerks von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchor, die er 2017 abschließen will, ist Hans-Christoph Rademann inzwischen bei CD Nummer 14 angekommen. Auch seine Einspielung der schlichten A-Cappella-Johannespassion, die hier von zwei Erstaufnahmen ergänzt wird, lebt von einem feinen musikalischen Geben und Nehmen zwischen den exzellenten Solisten und einem Chor, dessen gut homogenisiertes, vom Sprachgestus getragenes Singen als stilbildend gelten kann. Aus fein ausgestalteten Details heraus entsteht eine Klangwelt, die auch ohne aufgesetzten pathetisch-nachromantischen Zierrat eine starke Wirkung hat. Die Auszeichnung der Johannespassion mit dem Jahrespreis 2016 der Deutschen Schallplattenkritik würdigt zugleich Rademanns Schütz-Gesamteinspielung mit seinem Dresdner Kammerchor: eine Edition, die Maßstäbe setzt. Für den Jahresausschuss: Susanne Benda

Der Dirigent Hans-Christoph Rademann nahm den Jahrespreis im Rahmen eines Konzerts im Heilsbrunner Münster am 1. August 2017 entgegen.

Christoph Prégardien & Julius Drake

Franz Schubert: Poetisches Tagebuch. Neun Lieder nach Versen von Ernst Schulze. Acht weitere Lieder. Christoph Prégardien, Julius Drake. Challenge Classics CC 72670 (New Arts International)

Die Kunst, Schubert zu singen hat sich seit Schuberts Zeiten so stark gewandelt, dass man sagen kann: Seine Lieder sind eine Art musikalisches Lackmuspapier, an dem die jeweils innersten Werte und ästhetischen Maßstäbe eines Zeitalters ablesbar sind. Christoph Prégardien machte eine solch schockhafte Epochenzäsur hörbar, als er vor einem Vierteljahrhundert sein Plattendebut gab mit der ersten historisch-informierten »Schönen Müllerin«, vibratofrei und geradeheraus gesungen wie ein Volkslied, begleitet auf dem Hammerflügel von Andreas Staier. Heute ist er ein Star unter den lyrischen Tenören, gefeiert für die klare Diktion und Ausdrucksglut seiner Lesarten, für die Bandbreite seines Repertoires, die tiefe Durchdringung der Noten- und Verstexte, den immergrünen Jugendschmelz seines Timbres. Ein seelenverwandter Perfektionist und Abenteurer der Nuance: Klavierbegleiter Julius Drake. So musste diese Auswahl der raren »Schulze-Lieder« ein großer Wurf werden, ein köstlicher Glücksfall. Franz Schubert schrieb sie 1824 auf die irren, wirren Sehnsuchtsverse aus dem »Poetischen Tagebuch« des sächsischen Dichters Ernst Schulze, der früh starb, wie er. Für den Jahresausschuss: Eleonore Büning

Der Jahrespreis wurde am 30. Oktober 2019 anlässlich eines Konzerts in der Wigmore Hall Londen verliehen.

Faust, Queyras & Melnikov – Robert Schumann: Sämtliche Konzerte & Klaviertrios Vol.1-3

Vol. 1: Violinkonzert WoO 1 d-moll; Klaviertrio Nr.3 op.110 g-moll; Vol. 2: Klavierkonzert op.54 a-moll; Klaviertrio Nr.2 op. 80 F-Dur; Vol. 3: Cellokonzert op.129 a-moll; Klaviertrio Nr.1 op.63 d-moll. Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Alexander Melnikov, Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado.
1 CD & 1 DVD je Volume, harmonia mundi HMC 902196, HMC 902197 & HMC 902198

Manchmal liegen programmatische Ideen so nahe, dass man nicht auf sie kommt. Dies gilt für diese drei Alben und ihre auf den ersten Blick recht ungewöhnliche Kombination von Konzerten und Klaviertrios – dabei hat Robert Schumann in seinem Œuvre doch alle drei Instrumente, Klavier, Violine und Violoncello, auch mit herausragenden solistischen Aufgaben betraut. Zum fulminanten Gelingen eines solch anspruchsvollen Projekts bedarf es aber nicht nur editorischen Mut, sondern auch ein musikalisch flexibles gestalterisches Vermögen. Und hier erweisen sich Alexander Melnikov (Fortepiano), Isabelle Faust (Violine) und Jean-Guihen Queyras (Violoncello) als ein meisterliches Triumvirat, das die doppelte Trilogie zu einem wahren Hör-Erlebnis macht, sekundiert vom agilen Freiburger Barockorchester unter Pablo Heras-Casado. Für den Jahresausschuss: Michael Kube

Der Jahrespreis wurde im Rahmen einer Aufnahmesitzung in den Teldex Studios Berlin am 30. Juni 2020 an die Preisträger Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Alexander Melnikov, Pablo Heras-Casado und das Freiburger Barockorchester verliehen.

Grigory Sokolov

Franz Schubert: Impromptus D 899, Drei Klavierstücke D 946; Ludwig van Beethoven: Klaviersonate Nr.29 B-Dur op. 106; Johannes Brahms: Intermezzo b-moll op.117 Nr.2; Jean- Philippe Rameau: Les Tendres Plaintes, Les Tourbillions, Les Cyclopes, La Follette, Les Sauvages. Grigory Sokolov. 2 CDs, Deutsche Grammophon 479 5426 (Universal)

Grigory Sokolov ist einer jener raren Pianisten, von dessen Live-Konzerten sich sagen lässt: Es ist immer ein einzigartiges Erlebnis, seine Lesarten sind unglaublich faszinierend. Noch rarer sind allerdings Pianisten, die so tonträgerflüchtig sind wie Sokolov. Die Nachhörbarkeit seiner Kunst ist ihm vollkommen unwichtig, erst in den letzten Jahren hat er seine Einstellung ein wenig geändert, neuerdings ist er bei der Deutschen Grammophon unter Vertrag. Diese Doppel-CD macht Mitschnitte aus Salzburg und Warschau von 2013 zugänglich, die Sokolovs elegante Exzentrik glänzend dokumentieren. Seine Finger führen Handlungsballette auf, sein Sinn für Timing und Kontraste macht aus Schuberts Impromptus D 899 und den Klavierstücken D 946 einen Slalom durch Gefühlswelten und aus Beethovens Hammerklavier-Sonate eine Konzentrationsübung. Und wie formvollendet selbst die Zugaben, kleine Stücke von Rameau, perlen und funkeln! Das macht schlichtweg glücklich. Für den Jahresausschuss: Joachim Mischke

Der Jahrespreis wurde im Rahmen eines Konzerts am 8. April 2017 in der Kölner Philharmonie überreicht.

Teodoro Anzellotti & Christophe Desjardins

»… of waters making moan« – Gérard Pesson: Peigner le vif; Rebecca Saunders: …of waters making moan; Marco Stroppa: Il peso di un pensiero, Nous sommes l’air, pas la terre; Jonathan Harvey: Chant; Hans Zender: Ein Wandersmann… zornig… (Hölderlin lesen V). Teodoro Anzellotti, Christophe Desjardins. Winter & Winter 910236-2 (edel)

Stoßen, Schieben, Ziehen. Töne, die nicht enden. Akkorde wie Luftsäulen, Cluster wie Kollisionen, Klagegesänge aus einem Zwischenreich der Geräusche, verortbar irgendwo zwischen Maschine und Mensch. All dies gehört zu den Möglichkeiten des Akkordeons, sie machten das junge Instrument, erst im Vormärz »erfunden« und patentiert, für heutige Komponisten besonders attraktiv. Zwei der rund dreihundert Solowerke, die ihm gewidmet wurden, stellt der charismatische Akkordeonvirtuose Teodoro Anzellotti auf dieser CD vor: von Rebecca Saunders, von Hans Zender. Zwei weitere Komponisten (Gérard Pesson, Marco Stroppa) schrieben Duos für ihn und gaben ihm die warme, vielseitige Viola zum Partner – ebenfalls ein »Stoßmich-Ziehdich« und Liebling der Zeitgenossen. Kongenial Bratscher Christophe Desjardins, der ebenfalls solistisch (Marco Stroppa, Jonathan Harvey) auftritt. Herzstück des Albums ist freilich das zwanzigminütige Solo für Akkordeon »… of waters making moan« von Saunders, für das James Joyce Pate stand: eine atemraubende Exkursion ins enigmatische Innenleben der Klänge. Für den Jahresausschuss: Eleonore Büning

Tord Gustavsen

Tord Gustavsen, Simin Tander, Jarle Vespestad: What Was Said. ECM 2465/ 475 8697 (Universal)

Als die norwegischen Musiker Tord Gustavsen und Jarle Vespestad mit der Kölner Sängerin Simin Tander zusammentrafen, entstanden verträumte Kunstlieder. Sie sind anzusiedeln zwischen sogenannter ernster Musik, Jazz, Weltmusik, Folk – und zugleich von allem weit entfernt. Die leicht melancholische Stimme von Simin, das zurückhaltende Klavierspiel sowie Synthesizerbass und die dezent eingesetzte Elektronik von Gustavsen, dazu die kargen Precussion- und Trommelschläge von Vespestad schaffen eine Atmosphäre jenseits der gängigen Genregrenzen. Weich fließen die Melodien, sanft, manchmal sakral muten die Meditationen über Gefühle, Sehnsüchte, Religiöses und Naturbeobachtungen an. Tander singt in Englisch und Paschto, wobei sie europäische und amerikanische Texte in die Muttersprache ihres afghanischen Vaters übertragen ließ und andererseits Texte des persischen Sufi-Dichters Jalal al-Din Rumi auf Englisch interpretiert: Grundlegende menschliche Gefühle sind nicht an Herkunfts- und Aufenthaltsregionen gebunden. Reich an Pausen und nachklingenden Tönen ist diese Musik, meist offen und licht, an entscheidenden Stellen verdichtet und stark. Für den Jahresausschuss: Werner Stiefele

Der Jahrespreis wurde am 25. März 2017 im Rahmen eines Konzerts während der Weinstadt Festtage überreicht.

Edda Brandes

Mauretanien. Nouakchott & Chinguetti. benkadi fòli serie I. Traditionelle Musik Vol.9, benkadi fòli serie III. Africa in pictures Vol.2. Edda Brandes, Petra Buda. DVD & CD (www.benkadi.org)

Ob in der Hauptstadt am Ozean oder in dem historisch bedeutsamen Wüstenort Chinguetti: die bonjé-Lieder und die alten Verse sind es, die das Erbe der Vorfahren wahren. Andererseits begegnet man modernen Bands multiethnischer Prägung, die das moderne Mauretanien verkörpern. Aber die ganze Vielfalt in Ton und Bild darzustellen, auch dort, wo Religion und Sitte strenge Grenzen ziehen, selbst die heimlichen Rhythmen der Frauen, das ist das Werk sensibler Wissenschaft, vertreten durch die Musikethnologin Edda Brandes, die uns zu Zeugen einer faszinierenden Welt macht. Vierzehn Tonaufnahmen werden ergänzt durch einen halbstündigen Film. Ein Kompendium mauretanischer Saiteninstrumente, Längsflöten und Trommeln. Geistliche Sinnsprüche und glühende Gelübde, die dem Propheten gelten. Und ein großes rezitiertes Gedicht in klassischem Arabisch: »Durch die Jahrhunderte war Chinguetti das Ziel aller Karawanen. Für all jene, die das Wissen und den Austausch suchen.« Für den Jahresausschuss: Jan Reichow

Anderson East

Delilah. Low Country Sounds/Electra Records 7567866897 (Warner)

Unter all den Bubis, die in letzter Zeit dem klassischen Soul in seiner südstaatlichen, weder funky noch glamourös daherkommenden Spielart wieder Leben einhauchen, wirkt Anderson East, der fast lächerlich genauso aussieht wie Stotterer Billy Bibbit in Milos Formans Film »Einer flog über das Kuckucksnest«, wohl am bubihaftesten. Das ist aber bloß äußerlich. Denn er ist der Erwachsenste, im Rückgriff auf die Tradition und im Wissen um die Möglichkeiten dezenter Grenzüberschreitung auch der Kompetenteste, Bewussteste. Sein zweites Album »Delilah«, mit passender Produktion und transparenten Kompositionen, ist das phantastische Beispiel für ein Interpretentum, dessen Rückbesinnung aufs Erbe schwarzer und weißer Country-Soul-Sänger wie Joe Tex, Joe Simon, Percy Sledge und Jim Ford nichts Epigonales hat, vielmehr selbstbewusst swingt, groovt und dazu eine Stimme aufbietet, die sanft und innig schnurren, aber auch wie Sandpapier reiben und, vor allem in der überragenden R&B-Nummer »Find ‘Em, Fool ‘Em and Forget ‘Em«, schneidend ekstatisch zu werden vermag. Unerreicht die Subtilität im Country-Swing »Devil in Me«, das jeden Vergleich mit dem besten Material aus der glorreichen Zeit der Fame- Studios in seiner Heimat Alabama aushält. Für den Jahresausschuss: Edo Reents

Maxwell

black SUMMERS’ night. Columbia 88697752682 (Sony)

Schon gleich mit seinem Debütalbum vor zwanzig Jahren hatte es der New Yorker Sänger, Songwriter und Produzent Maxwell geschafft: Er galt fortan als eine Größe der R&B- und Soulmusik, an der niemand vorbeikommt. Inzwischen wurde er mehrfach ausgezeichnet, Grammys, Gold- und Platin-Awards schmücken sein Wohnzimmer. Mit dem Track »Lake By The Ocean« seines neuen Albums legt er jetzt, nach sieben Jahren des Wartens, einen Song vor, der gleichermaßen elegant und sehnsuchtsvoll klingt. Er steht in der musikalischen Tradition seines Hits »Pretty Wings« von 2009 und erinnert auch an »Ascension (Don´t Ever Wonder)« von 1996. Maxwell ist mit diesem Album ein Glanzstück für Genießer gelungen, einer jener »Longplayer«, deren Genialität sich erst bei mehrfachem Hören vollständig zu entfalten vermag. Sicher werden es einige Tracks auch in die Soul- und Urban-Radios schaffen und bei Events und Partys laufen. Doch Maxwell kann man ebenso gut auch alleine hören, um der Musik willen: Lehnen Sie sich zurück und stellen sich vor, Sie laufen durch die Schluchten von Manhattan. Schlendern Sie zwischen den Wolkenkratzern entlang der 5th Ave, in den Central Park, in eine schwarze Sommernacht! Für den Jahresausschuss: Jörg Wachsmuth

Ben Neumann, Raphael D. Thöne, Christoph Kalkowski

Jewgenij Samjatin: Wir. Hörspielbearbeitung: Ben Neumann, Komposition: Raphael D. Thöne, Regie: Christoph Kalkowski. Jana Schulz, Andreas Pietschmann, Hanns Zischler, SWR-Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Chor Collegium Musicum Baden-Baden, Jonathan Stockhammer. 2 CDs, Der Audio Verlag ISBN 978-3-86231-591-8

Jewgenij Samjatins Anti-Utopie »Wir« nahm 1920 in ihrer Vision vom gleichgeschalteten, gläsernen Menschen warnend vorweg, was nur wenige Jahre später die totalitären Systeme Nationalsozialismus und Stalinismus kennzeichnen sollte: Glücksverheißung und Führerkult, vollständige Kontrolle über den Einzelnen, die Vernichtung eines Jeden, der sich dem System widersetzt. Auch heute hat der Roman nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Was allerdings seine Bekanntheit betrifft, so stand er stets im Schatten der von ihm angeregten Dystopien »Schöne neue Welt« und »1984«. Diese Hörspielbearbeitung bringt »Wir« endlich eindrucksvoll zur Geltung. Garanten dafür sind die konzentrierte Bearbeitung von Ben Neumann, die effektvolle Orchestrierung der eigens für das Hörspiel komponierten Musik von Raphael D. Thöne, die Professionalität der agierenden Schauspielerinnen und Schauspieler, darunter Jana Schulz, Andreas Pietschmann und Hanns Zischler. Unter der sensibel-sicheren Regie von Christoph Kalkowski fügen sich alle Elemente der Produktion – Ton, Geräusch, Wort, Stimme – zu einem fesselnden Klangerlebnis, in dem das Werk auf beunruhigend gegenwärtige Weise kritische Wirkung entfaltet. Für den Jahresausschuss: Wolfgang Schiffer

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